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Geschichte & Sagenumwobenes

Der Mönchhof

GeschichteAn der Stelle des heutigen Gasthauses errichteten die Mönche des Klosters Ichtershausen im Mittelalters eine kleine Kapelle mit Nebengebäuden. Von dort aus bewirtschafteten die Laienbrüder den Klosterwald. Nach der Reformation verfielen Kapelle und Anwesen, jedoch Zeugnisse dieser Zeit wie die Mönchsteine und der Gewölbekeller blieben erhalten. Im Jahre 1852 wurde ein Forsthaus auf den mittelalterlichen Grundmauern errichtet.

GeschichteAb 1878 waltete Peter Frankenberg hier 27 Jahre seines Amtes als Förster, Wirt und Wegewart. Er wurde durch sogenannte Hirschparaden weit über die Grenzen seiner Heimat bekannt. Oft ließ er die Besucher nahe seiner Schneune an den Wildbegegnungen teilnehmen. Sobald Frankenberg seine Melodie pfiff, kam das Wild. Die Hirsche waren so zutraulich, daß sie dem alten Förster sogar aus der Hand fraßen. Frankenberg starb 1905. Seine Grabstätte liegt auf dem Elgersburger Friedhof. GeschichteSein Nachfolger war der Forstwart Röder aus Manebach. Im Jahre 1908 wurde der Mönchhof infolge des steigenden Fremdenverkehrs durch einen neuen Fachwerkbau erweitert. Vier Jahre später trat Röder in den Ruhestand, worauf der Mönchhof aufhörte ein Forsthaus zu sein.

Röder und seine Familie bewirtschafteten den Gasthof noch einige Jahre. Andere Wirte folgten.

Die Mönchsteine

Der Wald zwischen dem HOHEWARTEKOPF und der SCHMÜCKER STRASSE wird MÖNCHWALD genannt. Auch der kleine Bergrücken zwischen Elgersburg und Geraberg heißt noch heute MÖNCHHEIDE. Beide Namen deuten auf ehemalige Klosterbesitzungen hin.

Urkunden aus den Jahren 1221 und 1228 bestätigen tatsächlich, daß der Landgraf LUDWIG IV. von der Wartburg und Ehegatte der HEILIGEN ELISABETH, dem Kloster ICHTERSHAUSEN etwa 25 ha Wald- und Landbesitz schenkte. Die Mönche dieses Klosters markierten durch mächtige Grenzsteine mit dem Bild ihres Schutzpatrons SANKT GEORG, den sogenannten MÖNCHSTEINEN, ihr Besitztum.

Der gegenüber dem Waldgasthaus MÖNCHHOF stehende Stein, datiert aus dem 12. Jahrhundert, zeigt als Relief mit Inschrift den Heiligen SANKT GEORG. Seine linke Hand hält einen dreieckigen Schild, die rechte eine Lanze. Er trägt ein langes bis an das Knie reichende Kettenhemd und einen Heiligenschein.

Geschichte des MönchshofDer Lehrer BADER aus Manebach entdeckte im Jahre 1903 diesen Stein in etwa 50 m Entfernung vom MÖNCHHOF. Zusammen mit dem damaligen Wirt und Förster FRANKENBERG grub er ihn aus und schaffte ihn zum Anwesen, wo der Stein dann bis zum Jahre 1906 an der Ostwand des Gebäudes stand. Am 13. September 1906 wurde der MÖNCHSTEIN schließlich an seinen heutigen Platz aufgestellt.

Die Sage vom MÖNCHSTEIN

Geschichte des MönchshofUm die MÖNCHSTEINE und den MÖNCHHOF ranken sich etliche Sagen. Eine davon sei hier erzählt:
Ein Mönch, auf dessen Seele ein schweres Vergehen lastete, nahm heimlich Abschied von seiner Zelle, verließ das Kloster und Ordensbrüder. Um seine Schuld zu sühnen, lud er sich einen schweren Stein auf und trug ihn, fast unter der Last erliegend, hinan ins Gebirge.Wenn am Abend der Nebel über die Täler zog und die Höhen in ein dichtes Wolkenmeer hüllte, sank der Mönch schwer seufzend auf das Moos hernieder. Er betete unter heißen Tränen, bis ihn die Morgensonne und der Gesang der erwachenden Vögel emporschreckten und mahnten, den Schmerzensgang wieder aufzunehmen. Lange hat er den Stein nicht mehr getragen. Unter der Last erliegend sank er eines Abends leise stöhnend und todesmatt dort nieder , wo der Stein später gefunden wurde. Dort soll er auch begraben liegen. Und es heißt, daß man den Mönch zuweilen im letzten Abendlicht traurig auf dem bildgeschmückten Steine sitzen sieht, leise weinend und betend.

AUGUST TRINIUS widmete dem MÖNCHSTEIN folgendes Gedicht:

Geschichte des MönchshofBeim Mönchhof, wo aus der Täler Lauf
Keuchend die Straßen zum Gebirge hinauf
Da haben sie ihn wieder aufgericht
Den uralten Stein mit dem zerschlagenen Gesicht.
Mit dem Runzeln und dem grauen Haar
Um das Stürme tobten viel hundert Jahr
Und als über dem Hochwald Dunkel sich senkt
Ein kleiner Zug zum Steine lenkt.
Vier Menschenkinder Hand in Hand
Blicken Schweigend zum Steine unverwandt.
Halb sinnend, halb lachend ein junges Blut
Eine Frau mit Augen wie Sommerglut.
Einer der klopfenden Herzen lauscht,
Was der Nachtwind in aus dem Wipfeln rauscht.
Der vierte aber senkt ernst sein Haupt
Und leise spricht er:"Wenn's mir erlaubt,
Dann möcht ich unter diesem Stein
Wohl dermaleinst begraben sein!"
Und wieder Schwiegen rings im Kreise
Da hebt es an, da regt es sich leise
Wie Geistergeflüster zeiht's durch die Nacht
Der alte Mönch ist aufgewacht!
Durch den steinern Leib rieselt flüchtiges Leben
Und Lippen künden mit heimlichen Beben.
"Ich fehlte eins! Und um der Liebe Schuld
Da nahm ich den Stein auf in Geduld
Und trug ihn im härenen Ordenskleid
Über die Berge in Weh und Herzensleid
Büßend und betend und sehnsuchtskrank
Bis ich zu Tode niedersank
Ihr Bild, ihr Name meines letztes Wort Sie setzten den Stein zu Häupten mir
Denkmal der Schuld und doch auch Herzenszier!
Keiner geht ohne Schuld durch die Welt
Wem aber die Liebe das Herz erhellt
Die Lieb, ob sie sein darf oder nicht
Der schaut in Gottes Angesicht.
Der fühlt aller Dinge Anfang und Ende
Ruhen allein in der Liebe Hände.
Viele Hundert Jahre hielt ich hier Wacht
Und hab darüber nachgedacht.
Viele hundert Jahre wird ich noch stehen
Wenn Geschlechter auf Geschlechter vor mir verwehen.
Und wer der Weges kommt gefahren
Und hat der Liebe Leid erfahren,
Dem will ich still ins Auge seh'n,
Daß er getröstet kann wiedergeh'n!"
Still ist's wieder im dunklen Tann
Vier Menschenkinder sehen sich an,
Und Hand in Hand schreiten sie zurück
Im Herzen ein Ahnen vom höchsten Glück!